Daniel Vollmond (DE - CH)

Artistic Director & Curating Artist

Daniel Vollmond (DE - CH)

Daniel Vollmond (*1985, Würzburg) ist ein Künstler, der kontinuierlich lernt, neue Werkzeuge und Techniken einzusetzen. Er arbeitet unabhängig und medienübergreifend mit einem starken Fokus auf Technologie, das bewegte Bild und Interaktion - sowohl offline als auch in digitalen Räumen. DIY, Coding und das Bauen von Dingen stehen im Mittelpunkt seiner Praxis.

Seine Arbeit ist geprägt vom Aufwachsen in der Hofer Grenzregion, nahe des Eisernen Vorhangs im "ehemaligen Westen". Auch wenn der Eiserne Vorhang seit 1991 gefallen ist, war die tiefe kulturelle und geografische Kluft noch jahrelang spürbar. Eine allgemeine Perspektivlosigkeit führte dazu, dass viele junge Menschen die Region verließen und in die Städte zogen. Im Alter von neunzehn Jahren war es auch für Daniel so weit, das Land zu verlassen. Bevor er jedoch zum Studieren nach Berlin, Amsterdam und London ging, absolvierte er ein Freiwilliges Soziales Jahr in Indien, wo er zum ersten Mal begriff, was "Geografie" für ihn wirklich bedeutet - nämlich in einem reichen Land geboren zu sein: "to be born privileged".

Diese entscheidenden Jahre haben seine künstlerische Praxis maßgeblich beinflusst. In seiner Arbeit erforscht Daniel soziale Beziehungen und alltägliche Situationen in dem Versuch, zugrundeliegende Regeln und Glaubenssysteme zu "hacken" und zu entlarven. Seine Praxis reagiert auf alltägliche Situationen im privaten und im öffentlichen Raum und verknüpft persönliche Erfahrungen mit Geschichte, Politik und unserer zeitgenössischen Gesellschaft. Oft interagieren seine Arbeiten direkt mit dem Betrachter und bewegen sich dabei zwischen Autobiografie, Dokumentation und spekulativer Fiktion, was oft zu Szenarien führt, in denen sich das Werk erst durch die Interaktion mit dem Betrachter selbst zu erschaffen scheint: eine Auseinandersetung, die in die Struktur der Welt eingreift und es wiederum anderen ermöglicht, mit ihrer Komplexität und ihren Widersprüchen zu interagieren.

Der Erwerb eines Zusammengehörigkeitsgefühls und soziale Netzwerke im Allgemeinen sind ihm wichtig, weshalb Daniel auch in kollaborativen Projekten arbeitet und Workshops gibt. Seit 2023 organisiert er zusammen mit Sophie Innmann die ANTHROPOZÄNTA in Hof, Oberfranken - ein jährlich stattfindendes Residenz- und Ausstellungsprojekt. Zu den erwähnenswerten Einzelkollaborationen gehören die Zusammenarbeit mit Alicja Rogalska in London (SPECTRE, 2017) und mehrere langjährige Projekte mit seiner Partnerin Lynne Kouassi (z. B. HABITAT, 2019 und AQUARIUM, 2024).

Im Jahr 2013 erhielt Daniel seinen BFA (Bachelor in Fine Art) an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. Anschließend schloss er 2016 seinen MFA (Master of Fine Art) mit Auszeichnung an der Goldsmiths University of London ab. Hierfür erhielt er ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Daniel Vollmond lebt und arbeitet derzeit in Basel, Schweiz und in Deutschland. Seine Arbeiten werden in ganz Europa und im Ausland gezeigt.

https://danielvollmond.com


GastHoF, 57th Internationale Hofer Filmtage

Thorsten Schaumann (künstlerische Leitung der Hofer Filmtage) im Livestream mit Daniel Vollmond (Anthropozänta), Sophie Innmann (Anthropozänta) und Hannah Herzsprung (Schauspielerin).

0:00
/60:16

57th Hofer Filmtage, GastHoF 24.10.2023 / Thorsten Schaumann im Gespräch mit Daniel Vollmond, Sophie Innmann & Hannah Herzsprung

Das Video kann alternativ auch auf Invidious, einem werbe- und trackingfreien Youtube Frontend, oder auch direkt auf dem offiziellen Youtubekanal der Internationalen Hofer Filmtage angesehen werden.

Alternatively, the video can also be viewed on Invidious, an ad- and tracking-free YouTube frontend, or directly on the official YouTube channel of the International Hof Film Festival.

57. IHF – GastHoF Montag 24.10.23
Mit wechselnden Gästen diskutieren wir die Ereignisse des Tages. Präsentiert von unseren Hosts Wiebke und Johannes Thomsen.

https://www.youtube.com/watch?v=YPD7hHa5Zrs


Daniel Vollmond (*1985, Würzburg) is an artist, who continuously learns how to use new tools and techniques. He works independently across media with a strong focus on technology, the moving image and interaction - both offline and in digital spaces. DIY, coding and building things is at the heart of his practice.

His work is informed by his upbringing close to the Iron Curtain on the German countryside next to Hof, a border town near the former German Democratic Republic (GDR) in the so-called 'Former West'. Even though the Iron Curtain collapsed in 1991, the deep cultural and geographic divide could still be felt for years. A general lack of perspective meant that young people were leaving the countryside to move to the cities. At the age of nineteen, Daniel felt compelled to leave too. Before moving to Berlin, Amsterdam and London, he went to India for a Voluntary Social Year, where he understood 'geography' for the first time - specifically what it meant for him to be born in a rich country: 'to be born privileged'.

These formative years have shaped his artistic practise. His work explores social relations and everyday situations, in an attempt to 'hack' and to debunk underlying rules and belief-systems. His practice responds to everyday situations in private and in public spaces, intertwining personal experience with history, politics and contemporary society. It operates somewhere between direct interaction with the viewer, auto-biography, documentary and speculative fiction, which often results in scenarios in which the work appears in the process of 'making itself' through its interaction with the viewer: a negotiation that interferes with the structure of the world, and that in turn allows others to interact with its complexities and its contradictions.

Social networks and building a sense of togetherness are important, which is why Daniel also works in collaborative projects and on workshops. Since 2023, together with Sophie Innmann, he organises the ANTHROPOZÄNTA in Hof, Germany - an annual residency and exhibition project. Notable individual collaborations have included work with Alicja Rogalska in London (SPECTRE, 2017) and several long term projects with his partner, Lynne Kouassi (i.e. HABITAT, 2019 and AQUARIUM, 2024).

In 2013 Daniel received his BFA (Bachelor in Fine Art) at Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. Subsequently, he completed his MFA (Master of Fine Art) with distinction at Goldsmiths, University of London in 2016. For this, he received a scholarship from the German Academic Exchange Service (DAAD). Daniel Vollmond currently lives and works in Basel, Switzerland and in Germany. His work has been shown across Europe and abroad.

https://danielvollmond.com